Rettungskräfte in Siegen-Wittgenstein üben EM-Einsatz – DRK und Malteser bauen Behandlungsplatz auf

8. Mai 2024, 10:46Meldungen

Am 14. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Das Bundesinnenministerium rechnet mit 2,7 Millionen Fans in den Stadien und bis zu zwölf Millionen in den Fanmeilen der zehn Spielorte. Bundesweit sind deshalb die Rettungsdienste deswegen in Bereitschaft, um die Spielorte zu entlasten – auch in Siegen-Wittgenstein wurde am Wochenende der Ernstfall geprobt.

Knapp fünfzig Ehrenamtliche von DRK und Maltesern bauen auf dem weitläufigen Parkplatz der SMS group in Hilchenbach weiße Zelte auf. Ziel der Übung: Ein Behandlungsplatz für einen so genannten Massenanfall von Verletzten (MANV) soll entstehen. Fünfzig Personen sollen hier im Ernstfall erstversorgt und für den Weitertransport vorbereitet werden.

„Zuerst wird das Eingangszelt aufgebaut, in dem die Patienten vorab gesichtet werden“, erklärt Dirk Höbener, stellvertretender Kreisbrandmeister. „Parallel dazu wird ein Zelt aufgebaut, in dem die Schwerverletzten versorgt werden. Danach folgen die Zelte für Leicht- und Mittelschwerverletze.“

Am 15. Juni sind die übenden Einheiten von DRK und Maltesern beim EM-Vorrundenspiel zwischen Ungarn und der Schweiz in Köln im Einsatz. Bei der Feuerwehr Leverkusen bringen sie sich dann in Bereitschaft, um im Ernstfall einen Behandlungsplatz aufzubauen. Neben den Einsatzkräften, die den Aufbau üben, wird dann auch medizinisches Personal ins Rheinland reisen – insgesamt 148 Personen. Neben diesem „scharfen“ Einsatz, bleiben die Einheiten an fünf weiteren Spieltagen in Siegen-Wittgenstein in Bereitschaft – auch für eine mögliche Dekontamination vieler Verletzter (Dekon V) sind sie gerüstet.

Volker Flor leitet die Aufbauübung am Wochenende. Er war auch dabei, als die heimischen Rettungskräfte zuletzt bei einer Großveranstaltung mit einem Behandlungsplatz in Stellung gingen. Das war 2019 beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund. Behandlungszelte, Erste-Hilfe-Material wie Notfallrucksäcke, Vakuummatratzen und Defibrillatoren blieben an diesem Tag glücklicherweise ungenutzt im Abrollbehälter (AB-MANV).

„Es geht zum einen um die Aufbauübung, zum anderen aber auch darum, das Material kennenzulernen“, erklärt Volker Flor. „Der AB-MANV steht in der Numbach und wird nur bei besonders vielen Verletzten eingesetzt. Die Ehrenamtlichen arbeiten normalerweise also nicht damit. Wir prüfen hier auch gleich, ob alles im AB-MANV an Ort und Stelle und funktionsfähig ist.“

Etwa eine Stunde dauert der Aufbau des Behandlungsplatzes am Wochenende. Damit sind die Verantwortlichen zufrieden. „Wir wissen, dass der 15. Juni für alle Einsatzkräfte ein langer Tag wird,“ so Volker Flor. „Aber wir sind gut vorbereitet und können so die Sicherheit rund um das Fußballspiel deutlich erhöhen.“

 

Mehrere Übungen in Siegen-Wittgenstein

Großeinsätze werden in Siegen-Wittgenstein regelmäßig geübt. Eine Woche vor der Behandlungsplatzübung auf dem SMS-Parkplatz wurden zwei Einsatzeinheiten unangekündigt alarmiert. Das Szenario: 150 zu betreuende Personen. Das Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach wurde zum Betreuungsplatz umfunktioniert. Rund einhundert Einsatzkräfte waren im Einsatz und 75 Darsteller, die von denen versorgt und betreut wurden.

 

 

 

 

 


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