Insgesamt neun Frauen wurden jetzt vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Siegen-Wittgenstein zu Elternbegleiterinnen ausgebildet. (v.l.n.r.: Franka Ertmann, Kommunales Integrationszentrum, Melihate Dema, Xhejlane Sallahu, Meryem Şölen, Nilab Sediqi, Maria D´Antonio, Veli Aydin, Kommunales Integrationszentrum, Yvonne Koll Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums)
Neun Frauen haben sich vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Siegen-Wittgenstein zu Elternbegleiterinnen ausbilden lassen. Eine von ihnen ist Maria D ́Antonio. Die gebürtige Italienerin ist 50 Jahre alt und lebt seit 14 Jahren in Deutschland.
„Durch meine persönliche Geschichte weiß ich, mit welchen Herausforderungen Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu kämpfen haben, wie z.B. Sprachbarrieren“, sagt Maria D´Antonio. „Durch die Qualifikation zur Elternbegleiterin habe ich mich noch intensiver mit dem Thema Integration beschäftigt und bin motiviert, Familien zu unterstützen.“
Die Elternbegleiterinnen werden im Rahmen der Familienbildungsprogramme „Griffbereit“ und „Rucksack KiTa“ in Kindertageseinrichtungen und anderen Einrichtungen im Kreisgebiet, wie z.B. im Kultur-Integrations-Quartier (KIQ) der Stadt Siegen, eingesetzt und leiten einmal pro Woche verschiedene Gruppenangebote für Kinder, Eltern und Familien zu Themen wie Mehrsprachigkeit, frühkindliche Entwicklung oder Bildung. Maria D ́Antonio wird seit Kurzem als Elternbegleiterin im Städtischen Kindergarten Hessengarten in Kreuztal eingesetzt, wo eine neue „Griffbereit“-Gruppe etabliert wurde.
„Griffbereit“ setzt den Fokus auf die Entwicklung von Kindern im Alter von einem bis drei Jahren und kann sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in anderen Institutionen der Frühen Bildung stattfinden. Die Elternbegleiterinnen kommen in die Kitas, um – gemeinsam mit den Eltern – mit den Kindern zu spielen, zu singen und dabei deren motorische und sprachliche Entwicklung zu fördern. Kommuniziert wird dabei in der Muttersprache der Kinder und auf Deutsch.
„Rucksack KiTa“ ist ein Angebot in Kindertageseinrichtungen für Eltern mit Migrationshintergrund. Die Elternbegleiterinnen bereiten wöchentlich unterschiedliche Themen aus dem Kita-Alltag, wie z.B. Ernährung, Kleidung oder Familie, für die Gruppentreffen vor. Die Themen werden gemeinsam mit den Eltern besprochen und bearbeitet, um sie dabei anzuleiten, die Inhalte auch Zuhause mit ihren Kindern in der Familiensprache zu vertiefen. Zudem gibt es in den Gruppenstunden Zeit für Austausch und gegenseitiges Zuhören. „Durch das Programm werden die Familien mit Migrationshintergrund verstärkt in die Einrichtungen integriert und haben ein besseres Verständnis für Erziehungs- und Bildungsthemen“, sagt Franka Ertmann, Programm-Koordinatorin des Kommunalen Integrationszentrums.
Die ausgebildeten Elternbegleiterinnen bringen ganz unterschiedliche sprachliche Backgrounds mit, wie Arabisch, Albanisch oder Türkisch. Alle Elternbegleiterinnen haben selbst einen Migrationshintergrund und können sich daher gut in Familien mit Einwanderungsgeschichte hineinversetzen und sind sensibilisiert für Herausforderungen, die z.B. Mehrsprachigkeit im Alltag mit sich bringt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Siegen-Wittgenstein bilden die Elternbegleiterinnen und -begleiter aus und vermitteln diese in die Kitas. Wer Interesse hat, sich als Elternbegleiterin oder Elternbegleiter ausbilden zu lassen, kann sich bei Franka Ertmann (0271 333-2329, f.ertmann@siegen-wittgenstein.de) oder Veli Aydin (0271 333-2324, v.aydin@siegen-wittgenstein.de) vom Kommunalen Integrationszentrum melden.
„Wichtig ist, dass man gerne auf Menschen zugeht und offen ist, Neues zu lernen“, sagt Franka Ertmann. „Die Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter sollten selbst einen Migrationshintergrund mitbringen. Wir freuen uns besonders auch über ältere Personen, wie z.B. Großeltern“, sagt Veli Aydin. Auch Kitas, die gerne Elternbegleiterinnen oder Elternbegleiter in ihrer Einrichtung einsetzen möchten, können Kontakt zu Franka Ertmann oder Veli Aydin aufnehmen.